Für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen - seit 1950
Unser "Captain SeRo" (kurz für "Sekundärrohstoff") tut Dienst auf einem Schiff, das nunmehr seit 1950 unter wechselnden Besatzungen auf Reisen geht und dabei einiges erlebt hat:
Nach dem Stapellauf am 1. Mai 1950, der unter der Losung “Planmäßig Altstoffe erfassen und klug in der weiterverarbeitenden Industrie zum Einsatz zu bringen“ erfolgte, kreuzte es die ersten vierzig Jahre in den Binnengewässern der sozialistischen Planwirtschaft. Die staatlich verordnete Aufgabe wurde planmäßig erfüllt und man entwickelte ein weitverzweigtes Sekundärrohstoff- und Wertstoff-Rücknahmesystem mit über 900 Annahmestellen in ganz Thüringen, das gegen Ende der Achtziger in puncto Ausdehnung seine Blüte erreicht hatte.
Jeder Thüringer, der im damaligen Verwaltungsbezirk Erfurt wohnte, hatte mittelbar oder unmittelbar Kontakt zu den VEB SeRo-Betrieben. Den meisten sind positive Erinnerungen an diesen Kontakt geblieben, denn nicht wenige konnten sich als Schüler durch das Sammeln von Altstoffen und deren Abgabe an einer der vielen Annahmestellen ihr Taschengeld aufbessern.
Aber das rasante Wachstum des volkseigenen Betriebes in dieser Epoche erfolgte auch auf Kosten privatwirtschaftlicher Strukturen, die mehr oder weniger zwangsintegriert wurden bzw. denen durch das staatlich verordnete Rohstoffrückgewinnungsmonopol die Geschäftsgrundlage abhanden kam. Nur ganz wenige Betriebe unserer Branche konnten als mittelständische Familienbetriebe die DDR überleben.
Am 21. Juni 1991 erfolgte die Privatisierung des VEB Sero des DDR-Bezirkes Erfurt. Das Unternehmen hatte sich kurz vorher bereits in Thüringen Recycling Erfurt GmbH umbenannt und wurde durch die beiden befreundeten Unternehmer Michael Dresel und Günter Münster von der Treuhand übernommen. Mit der Wende kamen große Umbrüche, die jedem DDR-Bürger sowohl im Privaten als auch im Beruflichen vieles abverlangt haben. Der Sekundärrohstoff-Dampfer wurde auf das Trockendock gehievt und musste hochseefest gemacht werden: Die Thüringen Recycling erwirtschaftete in dieser ungewissen Zeit gerade noch einen Gesamtumsatz von 4,1 Mio. DM bei einem operativen Verlust von 1,5 Mio. DM und beschäftigte 230 Mitarbeiter.
Es ist dem Mut und Geschick der neuen Reeder (Gesellschafter) sowie den damals verantwortlichen Geschäftsführern und Mitarbeitern zu verdanken, dass die Übernahme und Fortführung des Unternehmens trotz dieser schwierigen Ausgangslage geglückt ist. Sie konnte nur glücken, weil die Bereitschaft da war, mit hohen Vorleistungen die Strukturen des Betriebes zu modernisieren und die Lasten eines millionenschweren Sozialplans für die nach neuen Maßstäben leider überzähligen Mitarbeiter zu schultern.
Seither segelt die Thüringen Recycling GmbH auf sicherem Kurs und hat sich auf den Gewässern der bundesdeutschen Sekundärrohstoffbranche einen festen Platz erkämpft. Mit unseren Containerdiensten sind wir Ansprechpartner von öffentlichen Trägern, Industrieunternehmen, Gewerbebetrieben und dem Handel sowie regionaler Spezialist für die Entsorgung von Abfällen aller Art. Die Bereiche der Aktenvernichtung, Datenträgervernichtung und Aktenarchivierung erfahren in den letzten Jahren eine stets steigende Nachfrage. Mit Partnerunternehmen in ganz Deutschland und Niederlassungen in China und Mexiko haben wir inzwischen die hohe See des nationalen und internationalen Sekundärrohstoffhandels befahren. Als eines der führenden Thüringer Unternehmen der Branche haben wir uns hierzulande allgemeine Anerkennung erarbeitet.
Wir sind stolz auf das Erreichte, ohne uns übermütig auf den Lorbeeren von gestern auszuruhen.
Zur Historie gehört auch ein Ausblick. Diesen fassen wir wie folgt zusammen: Expansion und Fortentwicklung unseres Betriebes ist zukünftig gleichzusetzen mit...
- ...gleichbleibend hoher Kundenorientierung und Kosteneffizienz,
- ...der Fähigkeit, strategische Kooperationen einzugehen und
- ...zusätzliche Marktpotentiale im Ausland zu erschließen.
Wir laden Sie ein Teil dieser Zukunft zu sein!
Ihre Fairwerter
Stationen unserer Entwicklung im Überblick
- Gründung 1950 als VEB SeRo
- Sukzessiver Aufbau eines Annahmenetzes von 900 Sekundärrohstoffaufkaufstationen im damaligen Verwaltungsbezirk Erfurt
- 1991 Umfirmierung des VEB in eine GmbH mit dem Namen Thüringen Recycling Erfurt GmbH
- 21. Juni 1991 Privatisierung des Unternehmens und Übernahme der Geschäftsanteile durch Günter Münster und Michael Dresel
- Bis 1995: Sanierung durch Umstrukturierung und Verkleinerung mit dem Fokus auf den Sekundärrohstoffgroßhandel – es verbleiben die drei Niederlassungen in Erfurt, Bad Langensalza und Weimar
- September 2009 Gründung der Vertriebstochtergesellschaft MIT Miracle International Trading mit Sitz in Dalian (China) und Beginn des internationalen Rohstoffhandels
- 2010 Eröffnung des Mitteldeutschen Altpapierlogistik-Zentrums in Erfurt mit einer Hallenfläche von 11.000 qm
- März 2015 Übernahme der Hofeditz Industriedienstleistungen GmbH in Baunatal mit Tätigkeitsschwerpunkten in den Bereichen Industriereinigung und Oberflächenbearbeitung
- Oktober 2019 Übernahme der Firma Ortlieb Hochdruckwassertechnik GmbH durch die Firma Hofeditz zum Ausbau der automotive-fernen Dienstleistungsangebote in der Gruppe
- Mai 2019 Übernahme des Containerdienst Schliefke in Erfurt sowie Integration des Geschäftsbereiches Baustoffhandel
- Dezember 2019 Gründung des Joint Ventures JassFibre mit der Papierfabriik Adolf Jass GmbH mit Sitz in Erfurt
- Januar 2020 Übernahme der Firma Fernkorn in Weimar mit Schwerpunkten im Containerdienst sowie Schrottrecycling
- Januar 2020 Errichtung einer Zweigstelle auf dem Betriebsgelände der Firma GGP Media in Pößneck